Tag der Erinnerung und Mahnung – NSU-Morde sind noch nicht aufgeklärt

Am Sonntag den 9. September, dem Tag der Erinnerung und Mahnung, nahm Harald Gindra an der Kundgebung der VVN-BdA vor dem Abgeordnetenhaus teil. Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes fordert konsequentere politische Aufklärung der NSU-Machenschaften auch durch einen NSU-Untersuchungsausschuss in Berlin. Auch nach dem Urteil gegen Beate Zschäpe sind die entscheidenden Fragen nicht geklärt: Inwieweit sind Behörden verwickelt, wie sieht das Netzwerk der Unterstützer aus und welche Gruppierungen sind weiterhin aktiv?

Als Rednerinnen waren die Bundestagsabgeordneten Cansel Kiziltepe (SPD) und Martina Renner (DIE LINKE), sowie eine Anwältin aus dem Münchener NSU-Prozess vor Ort.

Der Mahnmarsch führte dann in Form eines Fahrradcorsos zum Kreuzberger Wasserturm, wo schon ein vielfältiges Programm vorbereitet wurde: Neben Informationen und einer Ausstellung zum NSU-Terror fanden die Besucher auch die Gelegenheit bei einem kleinen Fest untereinander ins Gespräch zu kommen.

Die NSU-Morde offenbarten die völlige Fehleinschätzung deutscher Behörden gegenüber rechter Gewalt und rechtem Terror. Bei aller Schuld ist Beate Zschäpe nur eine einzelne Person in einem großen Netzwerk. Wenn wir nun nicht alles daransetzen, diese Strukturen aufzudecken, ist die nächste Mordwelle bereits vorprogrammiert.