"#FairWandel"-Kundgebung der IG-Metall in Berlin

Bei bestem Sommerwetter nahm Harald Gindra am Samstag, den 29. Juni gemeinsam mit 50.000 Protestierenden an der #FairWandel Großkundgebung der IG-Metall teil.
Das Besondere an dem neuen Format war die Kooperation mit Sozial- und insbesondere Umweltverbänden, dem VdK, Diakonie und dem NaBu. Im Verbund forderten die Initiatoren verstärktes Engagement der Bundesregierung für einen gerechten sozial-ökologischen Umbau der Gesellschaft.
Die Botschaft der IGM an Regierung und Unternehmen: "Das Nichtstun muss ein Ende haben." Verkehrswende, Energiewende, Klimaschutz und Transformation der Industrie funktionieren nicht von alleine. Dafür braucht es einen Plan, massive Investitionen ― und vor allem schnelles und entschlossenes Handeln.
"Die Teilnehmer erwarten von Politik und Arbeitgebern, dass der digitale und ökologische Wandel den Beschäftigten Chancen auf gute Arbeit gibt", sagte Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, in Berlin. "Die Transformation muss sozial, ökologisch und demokratisch gestaltet werden."
Wie unzufrieden vor allem die jüngere Generation mit der aktuellen Klimapolitik ist, konnte man im Zuge der Europawahl beobachten. Aber Klimapolitik geht natürlich alle etwas an, nicht zuletzt, weil die Arbeitsplätze der Zukunft daran hängen. Bislang werden die fossilen Brennstoffe, sei es in der Autoindustrie oder in der Stromerzeugung, bevorzugt behandelt, obwohl sie keine Zukunft mehr haben. Die Förderung alternativer, nachhaltiger Energien wurde sträflich vernachlässigt und mächtigen Lobbyinteressen der Automobilhersteller und Kohlekraftwerkbetreiber untergeordnet.
Um größere Anstrengungen für den Klimaschutz zu meistern, müssen wir aber auch endlich über Verteilung reden. Knapper werdende Ressourcen bedeuten steigende Preise, welche die Schwächsten der Gesellschaft am härtesten treffen werden. Nur mit konsequenten Umverteilungsmaßnahmen von unten nach oben, wie einer Vermögenssteuer, einer Erbschaftssteuer und weiteren Maßnahmen werden wir eine allgemeine Akzeptanz in der Bevölkerung für einen großen ökologischen Zeitenwechsel schaffen. Ohne diese Akzeptanz wird unsere Klimapolitik nur mit angezogener Handbremse anlaufen, hier sind sich IG-Metall, Diakonie, VdK und NaBu weitgehend einig.
Die Probleme des Klimawandels werden mit der Zeit immer größer, genauso wie die der großen Vermögensungleichheiten in Deutschland. Für eine Kundgebung wie #FairWandel war es also höchste Zeit.
Für Harald Gindra (im Bild mit der hilfreichen IGM-Mütze als Sonnenschutz) hatte es noch eine persönliche Note: "Vor über 40 Jahren war das meine erste Gewerkschaft in die ich eintrat, bevor ich bald die Branche wechselte und in die IG Druck und Papier (in Ver.di aufgegangen) ging."