Jahrelanger Wohnungsleerstand in Gewobag-Haus
Vor vier Jahren mussten die Mieter der Bülowstraße 7, einer Immobilie der städtischen Gewobag, ihre Wohnungen verlassen, denn das gesamte Haus sollte saniert werden. Immerhin wurden für alle Mieter*innen Ersatzwohnungen gefunden, ob diese sich in ihrem angestammten Kiez und in einer ähnlichen Preiskategorie befinden, ist jedoch unklar.
Seitdem ist in der Bülowstraße 7 kein einziger privater Mieter mehr eingezogen. Im Erdgeschoss und im ersten Stock befindet sich seit September 2017 das Street-Art-Museum "Urban Nation, die Stockwerke zwei bis vier stehen nach wie vor leer. Eigentlich sollten sie bereits im Jahr 2015 wieder bewohnbar geworden sein, doch die GEWOBAG beantragte eine Fristverlängerung bis 2017.
Auf eine aktuelle Anfrage von Harald Gindra antwortete die GEWOBAG nun, dass die zwölf Wohnungen immer noch nicht fertig saniert seien. Auf die Frage, ob die Wohnungen als Ateliers eingerichtet worden seien, lautete die Antwort lediglich, dass die Einheiten vermietet werden würden, eine geplante Nutzung als Atelierräume wurde also nicht dementiert.
Ein gesamtes Haus in innerstädtischer Lage mit großem Mangel an Wohnraum, dem privaten Wohnungsmarkt zu entziehen, ist nach Ansicht von Harald Gindra nicht akzeptabel, zumal schon die ersten beiden Stockwerke für ein Museum umgewidmet wurden: "Vor allem in attraktiven innerstädtischen Lagen versucht der Senat, günstigen Wohnraum zu erhalten und bezahlbare Wohnungen, möglichst mit Mietpreisbindung, zur Verfügung zu stellen. Ich sehe die Gewobag hier in der Pflicht, die verbleibenden Wohneinheiten in der Bülowstraße 7 kurzfristig wieder denjenigen Menschen als Wohnung anzubieten, die sie am dringendsten brauchen."